Dünn, aber gleichzeitig metabolisch fettleibig?

Nicht immer ist ein schlanker Körper automatisch auch ein gesunder Körper. Wir erklären dir, warum du dünn und gleichzeitig metabolisch fettleibig sein kannst. Außerdem erfährst du, welche gesundheitlichen Gefahren sich dahinter verbergen können.
Dünn, aber gleichzeitig metabolisch fettleibig?

Letzte Aktualisierung: 03. Juli 2020

Es gibt den Irrglauben, dass Menschen, die “ihr Idealgewicht” haben, automatisch auch gesund sind…. Oder dass es gut für unsere Gesundheit ist, kein Gramm Bauchfett zu haben. Der Schein trügt oft, denn es ist durchaus möglich, dünn und gleichzeitig metabolisch fettleibig zu sein.

Das Schlimmste daran ist, dass du davon ausgehst, gesund zu sein und daher nicht mehr trainierst oder dich nicht regelmäßig medizinisch untersuchen lässt. Und das kann durchaus ernste Konsequenzen haben. Wir sagen dir, warum das sogenannte “Skinny fat” so ungesund ist.

Schlank, aber gleichzeitig metabolisch fettleibig, wie kann das sein?

metabolisch fettleibig

Offensichtlich haben diese beiden Konzepte einen Zusammenhang und treten bei manchen Menschen sogar gleichzeitig auf.

Zu verstehen, wie jemand gleichzeitig dünn und fettleibig sein kann, ist etwas kompliziert (es ist ein wenig wie Schrödingers Katze, aber in Bezug auf den menschlichen Körper). Aber dennoch existiert dieser Zustand.

Obwohl du in Bezug auf deine Größe, dein Alter und deinen Körperbau Idealgewicht hast, kannst du dennoch überschüssiges Fett in deinem Körper haben.

Man bezeichnet dies als “metabolisch fettleibig” oder “normalgewichtige Fettleibigkeit”. Und leider kommt dies häufiger vor als du vermuten würdest.

Momentan dient die BMI-Skala (Body Mass Index) als Hauptindikator, um zu beurteilen, ob eine Person übergewichtig ist oder nicht. Allerdings ist dies nicht der optimale Ansatz.

Du kannst ein normales Gewicht (gemäß der in der BMI-Skala festgelegten Parameter), aber gleichzeitig eine erhöhte Fettkonzentration am Bauch haben.

Daher genügt es nicht, eine Berechnungsmethode in Betracht zu ziehen, die lediglich unser Gewicht und unsere Größe nutzt, da viele andere Faktoren unseren Gesundheitszustand bestimmen.

Sowohl normalgewichtige als auch fettleibige Menschen können unter den gleichen Problemen leiden. Dazu gehören Bluthochdruck, Insulinresistenz, Diabetes und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme.

Daher ist es wichtig, dass du auf deinen Körperfettanteil achtest, da gesundheitlichen Probleme im Fettgewebe entstehen.

Außerdem solltest du dich nicht nur auf eine Kenngröße wie den BMI verlassen, denn es handelt sich um eine ziemlich “allgemeine” Berechnung (obwohl sie auf Analysen und Vergleichen basiert).

Daher ist es immer gut, mehr als nur einen Index oder ein Diagramm zu vergleichen, wenn du deinen physischen Zustand bestimmen willst.

Dünne Fettleibige und ihre Gesundheit

uhr mit herzmonitor

Vielleicht kennst du jemanden, der so gut wie alles essen kann und nie ein Gramm zulegt? Wie kann man das schaffen?

Nun, der vermeintlich “privilegierte” Stoffwechsel birgt vielleicht ein Geheimnis: Er kann Fett ganz in der Nähe lebenswichtiger Organe speichern.

Ja, auch wenn man äußerlich keine Fettpölsterchen sehen kann, so können sie sich dennoch im Inneren des Körpers verbergen und viele Krankheiten verursachen.

Dünn und metabolisch fettleibig zu sein, ist noch gefährlicher als ein unübersehbares Übergewicht. Wusstest du, dass viele Menschen, auch Menschen, die unter ihrem Normalgewicht liegen, einen zu hohen Cholesterinspiegel haben?

Auch erhöhte Triglycerid-Werte im Blut werden meist nur mit Menschen in Verbindung gebracht, die einen großen Bauch haben. Allerdings ist das nicht immer der Fall.

Wenn jemand von außen perfekt und schlank aussieht, bedeutet das nicht unbedingt, dass er körperlich wirklich gesund ist. Viszerales Fett umschließt Herz, Nieren, Leber und Bauchspeicheldrüse…. Auch wenn du einen flachen Bauch hast!

Im Gegenteil, es gibt metabolisch gesunde fettleibige Menschen mit geringen Mengen an viszeralem Fett und einer größeren Menge an Unterhautfettgewebe (die Art von Fett, die man tatsächlich sehen kann).

Es gibt mehrere Faktoren, die dazu führen können, dass jemand dünn, aber fettleibig zur gleichen Zeit ist.

Dazu gehören: Genetik, Stress, sitzende Lebensweise – ein Bewegungsmangel, der dazu führt, dass Fett tiefer in den Körper eingebaut wird – und Ernährung (bestimmte Kohlenhydrate erhöhen die Insulinproduktion, was zu einer Ansammlung von viszeralem Fett führt).

Ich bin dünn und metabolisch fettleibig: Was soll ich tun?

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Selbst wenn du der Meinung bist, dein Idealgewicht zu haben und von deinen Freunden und Kollegen um deine Figur beneidet wirst, oder du lediglich ein kleines Bäuchlein hast, solltest du deine Gewohnheiten und deine Ernährung überprüfen, um “stille” Krankheiten wie Cholesterinprobleme zu vermeiden

Die gute Nachricht ist, dass du äußerliches Fett durch Bewegung und eine Ernährungsumstellung leicht loswerden kannst.

Allerdings ist dies bei viszeralem Fett etwas komplizierter. Zuerst einmal ist es nicht sichtbar. Daher solltest du dich von einem Arzt untersuchen lassen. Er kann viszerales Fett anhand von Bluttests und mittels weiterer Untersuchungen feststellen.

Wir empfehlen dir, viel Flüssigkeit – vor allem Wasser – zu konsumieren. So kannst du die Ausscheidung von Fett über den Urin anregen.

Außerdem solltest du Gemüsebrühen (ohne Fette, Salz oder Fleisch) und Kräutertees trinken. Auch Zitronen- oder Grapefruitsaft auf nüchternen Magen kann helfen, den Körper zu entgiften und Fettansammlungen zu verhindern oder zu beseitigen.

Wenn du dich ausreichend mit Ballaststoffen versorgst, kannst du deine Verdauung anregen. Omega-3-Fettsäuren können Stress reduzieren und Rohkost hilft dir dabei, deinen Appetit zu kontrollieren. Darüber hinaus solltest du versuchen, dich von Süßigkeiten, frittierten Lebensmitteln und Softdrinks zu verabschieden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.