Wovon die Kraft abhängt: Muskel- und Nervenfaktoren

Weißt du eigentlich, wovon deine Kraft abhängt? Um dies herauszufinden, musst du die Muskel- und Nervenfaktoren analysieren, die maßgeblich daran beteiligt sind.
Wovon die Kraft abhängt: Muskel- und Nervenfaktoren

Letzte Aktualisierung: 21. November 2020

Die Kraft hängt von Muskel- und Nervenfaktoren ab. Beide zusammen geben dir den Impuls, der dich voranbringt. Es handelt sich um das maximale Gewicht, mit dem ein Sportler eine Wiederholung absolvieren kann. Dies ist eine sehr wichtige Information, um das Training zu planen.

Muskelfaktoren

Die Muskeln sind bei der Erzeugung der Kraft grundlegend beteiligt, entweder einzeln oder in Gruppen. Die Muskelgröße ist einer der maßgeblichen Faktoren, wenn man wissen will, wovon die Kraft abhängt. Dieses Volumen, das mit der Größe der Muskelfasern zusammenhängt, trägt dazu bei, mehr Kraft zu erzeugen.

Die Fasern erzeugen Kraft

Die Menge und Entwicklung der Fasern ist ein weiterer Muskelfaktor, der zur Erhöhung der Kraft beiträgt. Sie bestimmen die Geschwindigkeit, mit der eine Bewegung ausgeführt wird.

Schnelle Fasern tragen bei einer schnellen Bewegung dazu bei, mehr Kraft zu erzeugen, während langsame Fasern das bei langsameren Bewegungen tun. Aber wenn eine Bewegung schnell ist und die antreibenden Fasern nur wenige oder nicht richtig aktiviert sind, lassen die Kräfte nach.

Auch Gelenke spielen bei der Kraft eine Rolle

Außerdem beeinflusst die Position der Gelenke die Krafterzeugung. Je nach Winkel kann der Muskel einen Dehnungsgrad haben, der die Aktivierung der Myosin- und Aktinbrücken unterstützt.

Es kann auch eine Traktion am Knochen entstehen, durch die an einem bestimmten Punkt die größte Kraft erzeugt werden kann. Wenn du zum Beispiel ein Gewicht von fünf Kilogramm nimmst, hängt die zu erzeugende Kraft von der Position ab, in der du es hältst.

Frau macht Krafttraining

Die Länge der Muskeln

Auch die Länge des Muskels spielt eine große Rolle. Wenn der Muskel so gedehnt wird, dass er mehr als 20 % des Durchmessers in der Ruhephase hat, erzeugt er die maximale Spannung. Dies wird durch die Wirkung von Myosin auf Aktin erreicht.

Aber je mehr der Muskel gedehnt wird, desto weniger Wirkung haben beide Proteine und die Fähigkeit zur Krafterzeugung nimmt ab.

Nervenfaktoren

Zusätzlich zu den Muskelfaktoren ist die Aktivierung der motorischen Einheiten unerlässlich, um die erforderliche Kraft entsprechend der zu leistenden Anstrengung zu erreichen.

Die kleineren und langsameren Motoneuronen werden als erstes aktiviert, wenn man eine nicht allzu schwere Last hebt. Diese langsamen Fasern, als Typ 1 bekannt, benötigen weniger Stimulation.

Andererseits kommt es auch vor, dass bei zunehmendem Gewicht, wenn mehr Kraft benötigt wird, sich außerdem die schnellen Fasern aktivieren. Die erforderliche Stimulationsfrequenz ist höher.

So vermeidest du Faserermüdung

Um Ermüdungserscheinungen beim Krafttraining zu vermeiden, werden die Fasern nicht gleichzeitig aktiviert. Sie tun es in dem Moment, in dem die maximale Kraft gebraucht wird. In der Tat können einige völlig ausruhen, während andere die Kräfte erzeugen und dann ausgetauscht werden.

Auf gleiche Weise kann man erreichen, dass jede aktivierte motorische Einheit mehr Spannung erzeugt und sich die Kraft erhöht. Dazu genügt es, die Entladungsfrequenz zu erhöhen, die von diesem motorischen Nerv erzeugt wird.

Die Bewegungs- oder intramuskuläre Koordination hängt mit dem Zusammenspiel von Agonisten und Antagonisten-Muskeln zusammen. Die ersten sind diejenigen, die sich zusammenziehen, um eine Bewegung zu initiieren, während die zweiten sich dehnen und verlängern, um diese zu ermöglichen.

Muskel-Spindeln

Hierbei handelt es sich um Sinnesrezeptoren im Inneren des Muskels, die Veränderungen der Muskellänge erkennen und die Informationen an das Nervensystem weiterleiten. Ihre Funktion besteht darin, den Antagonisten-Muskel zu entspannen, um eine bessere Effizienz bei der Kontraktion zu erreichen.

Kraft durch Reflex und Elastizität

Wenn ein Muskel gedehnt wird, bevor er sich zusammenzieht, nimmt die Kraft zu. Man kennt es als die Summe des myotatischen Reflexes und der Muskelelastizität.

Zunächst bewirkt eine plötzliche Dehnung, gefolgt von einem sofortigen Zusammenziehen, dass sich die Fasern der Muskelspindel dehnen und die Kontraktion stimulieren. Das erhöht die Kraft.

Kraft duch Bizeps-Curls

Wenn man von Muskelelastizität spricht, bezieht man sich auf die Fähigkeit des Muskels, nach dem Dehnen seine ursprüngliche Länge wiederzuerlangen. Diese Dehnung versorgt den Muskel mit einer Energie, der beim Zusammenziehen mehr Kraft erreicht, solange die Bewegung nur kurz ist.

Was du beachten solltest

Abgesehen von allem bisher Erwähnten ist es notwendig, bestimmte Variablen zu berücksichtigen, die mit diesen Muskelfaktoren zusammenhängen, wie die Muskeltemperatur.

Das Aufwärmen vor einer Kontraktion verbessert die Ergebnisse. Genauso erschwert ein müder Muskel eine effektive Kontraktion und erzeugt weniger Kraft.

Darüber hinaus ist natürlich auch eine angemessene Ernährung unerlässlich, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Ein Muskel, der nicht die erforderlichen Proteine, Vitamine, Mineralien und Hydrate erhält, wird kaum leistungsfähig sein. Die besten Trainingszeiten liegen zwischen 10 und 12 Uhr morgens und 19 und 22 Uhr abends.


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